Oikocredit-Studienreise: Unterwegs in Bolivien
Kreditgruppe des Oikocredit-Partners CRECER
Mitte Mai waren 15 Oikocredit-AnlegerInnen und -Mitarbeitende zu Besuch bei Oikocredit-Partnern in Bolivien. Auf unserem Blog berichten sie von ihren Begegnungen und Erlebnissen.
Jedes Jahr bietet Oikocredit für ehrenamtlich engagierte Anlegerinnen und Anleger und hauptamtliche Mitarbeitende die Möglichkeit, eine Woche lang Oikocredit-Partner in einem bestimmten Land zu besuchen.
Die Idee dahinter: Haupt- und Ehrenamtliche sollen einen tieferen Einblick in die Arbeit von Oikocredit bekommen und sich ein Bild davon machen, was das Geld der Anlegerinnen und Anleger vor Ort bewirkt.
Berichte von unterwegs
In drei Gruppen besuchten die Reisenden landwirtschaftliche Unternehmen wie ASOPROF und AGRISOS, die Arbeitsplätze schaffen und Kleinbauern bei der Verarbeitung und Vermarktung ihrer Produkte unterstützen. Und sie sprachen mit Menschen, die bei den Oikocredit-Mikrofinanzpartnern wie CRECER und Banco FIE ein Konto eröffnen konnten oder einen Kredit aufgenommen haben. Was der Zugang zu Finanzierungen bei diesen Organisationen und Menschen bewirkt hat, können Sie in den Reiseberichten auf unserem Blog lesen.
Warum Bolivien?
Bolivien war einst die Schatzkammer des spanischen Königreichs, heute wird es oft als Armenhaus Südamerikas bezeichnet. Trotz ökonomischer Reformanstrengungen lebt auch 200 Jahre nach Ende der Kolonialherrschaft fast die Hälfte der 10 Millionen Einwohner in Armut. Zwar können mittlerweile über 90 Prozent der fast durchweg katholischen Bevölkerung Lesen und Schreiben. Allerdings behinderten politische Unruhen, Militärdiktaturen und wirtschaftliche Schwierigkeiten eine nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse.
Die mehrheitlich indigene Bevölkerung ist schlecht integriert, bei Gesundheitsversorgung, Ernährung oder Bildung bildet Bolivien meist das Schlusslicht der lateinamerikanischen Staaten. Doch Bolivien geht die Inklusion der indigenen Bevölkerung nun verstärkt an und will die Rolle der Frauen stärken. Eine wichtige Rolle kann hier der Zugang zu Mikrofinanzdienstleistungen für Frauen bieten.
Oikocredit vor Ort
Oikocredit ist seit 1987 in Bolivien als Entwicklungsfinanzierer aktiv. Seit 2007 hat Oikocredit ein eigenes Büro in der Hauptstadt La Paz, das inzwischen sechs Mitarbeitende hat. Derzeit hat Oikocredit in Bolivien rund 45 Millionen Euro an Partnerorganisationen, v. a. im Bereich Mikrofinanz vergeben. Neben Finanzierungen bietet Oikocredit ihren Partnern auch Schulungen und Beratung, insbesondere im Bereich des sozialen Wirkungsmanagements.