Was sind Förderkreise?

Fenster schließen
West- deutschland Bayern Ost- deutschland Niedersachsen - Bremen Nord- deutschland Baden - Württemberg Hessen - Pfalz

Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Baumwollanbau lässt Gemeinschaften aufblühen

Baumwollanbau lässt Gemeinschaften aufblühen

Ivoire Coton.jpg03. Juni 2022

Das von Oikocredit finanzierte Unternehmen Ivoire Coton unterstützt Gemeinschaften und Kleinbetriebe in Côte d’Ivoire.

Baumwolle, auch das „weiße Gold“ der Region genannt, ist ein wichtiges Exportgut in Westafrika: Der Anbau von Baumwolle durch westafrikanische Gemeinschaften hat zu einer besseren Infrastruktur und mehr Arbeitsplätzen geführt. Gemeinden in Côte d'Ivoire etwa, die erfolgreich Baumwolle anbauen, haben in der Regel eine höhere Alphabetisierungsrate, besseren Zugang zu medizinischer Versorgung und mehr Chancengleichheit für Frauen – vor allem, wenn diese in den gesamten Anbauprozess eingebunden sind.

Viele Menschen konnten durch den Baumwollanbau ihre Lebensumstände verbessern. Und so strebt Côte d’Ivoire danach, im Jahr 2022 mehr als eine Million Ballen der Faser zu produzieren und damit zum zweitgrößten Baumwollproduzenten und -exporteur in Afrika zu werden. Leider fehlt es vielen Baumwollbäuerinnen und -bauern jedoch an den für den Erfolg erforderlichen Kenntnissen und Ressourcen, und sie haben keinen Zugang zu den Märkten, auf denen sie die Baumwolle verkaufen können.

Die Gründung von Oikocredit-Partner Ivoire Coton

In Gbon, einer kleinen Stadt im Norden der Elfenbeinküste, baut auch der 50-jährige Nabe Kobe mit seiner Familie auf sechs Hektar Baumwolle an. Ohne jegliche Unterstützung versuchte Kobe früher, mit den Anbaumethoden, die er von seinen Eltern gelernt hatte, über die Runden zu kommen. Anschließend versuchte er, seine Ernte an staatliche Unternehmen zu verkaufen, die die Fasern verarbeiteten und vermarkteten. Politische Unruhen und eine boomende Baumwollindustrie führten jedoch Ende der 1990er Jahre zur Privatisierung des Sektors, so dass Kobe und viele andere wie er mit tonnenweise unverkauften Rohstoffen zurückblieben.

Nabe Kobe mit Arbeitern, die er für die Baumwollernte eingestellt hat

Die Krise bot jedoch auch eine Chance, denn diese schwierige Zeit im Agrarsektor führte 1998 zur Gründung von Ivoire Coton mit dem Ziel, Kleinbauern und -bäuerinnen während des gesamten Baumwollanbaus von Anfang bis Ende zu unterstützen und die Baumwollproduktion im Land zu steigern.

Um den Lebensstandard in den ländlichen Gemeinden zu verbessern, fördert Ivoire Coton die Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe. Die Landwirt*innen erhalten Schulungen und Ausrüstung, um ihre Produktivität sowie die Qualität ihrer Baumwolle zu verbessern. Nachdem die Landwirt*innen die Baumwolle geerntet haben, verarbeitet Ivoire Coton das Rohmaterial und vermarktet Halbfertigprodukte an internationale Käufer.

Ivoire Coton engagiert sich auch in Infrastrukturprogrammen, die den Zugang zu Bildung verbessern, hydraulische Bewässerungspumpen bauen und instand halten sowie die Alphabetisierungsrate in den lokalen Gemeinden erhöhen.

Jean-Charles Sigrist, Geschäftsführer von Ivoire Coton, sagt: „Seit der Gründung von Ivoire Coton haben wir uns für positive soziale Wirkung eingesetzt. Wir haben zahlreiche Programme für die Gemeinden entwickelt, die über die eigentliche Wirtschaftstätigkeit der Baumwolle hinausgehen. Wir setzen auch unsere Umweltziele für eine nachhaltige Baumwollproduktion um, indem wir ein verantwortungsvolles Management unserer Verarbeitungsanlagen, eine effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen und intelligente landwirtschaftliche Techniken anstreben.“

Partner für mehr soziale Wirkung

Dank der Unterstützung durch Ivoire Coton kann Nabe Kobes Geschäft nun florieren. „Mit der Baumwolle kann ich meine Familie gut versorgen“, sagt er. Kobe beginnt die Saison mit der Aussaat des Saatguts, das er kostenlos von Ivoire Coton erhält. Ivoire Coton stellt ihm auch Düngemittel und andere Materialien zur Verfügung, die er bezahlen kann, nachdem er einen Gewinn aus seiner Ernte erzielt hat.

Während die Ernte auf dem Feld heranreift, nimmt Kobe an Schulungen von Ivoire Coton teil, um den Anbau- und Ernteprozess zu verbessern. Wenn es an der Zeit ist, die flauschigen weißen Fasern von den Pflanzen zu ernten, bietet der Oikocredit-Partner ihm einen Kredit an, damit er geeignete Saisonarbeiter*innen einstellen kann.

Seit der Gründung von Ivoire Coton konnten Nabe Kobe und Tausende andere Landwirt*innen in Côte d'Ivoire das Aufblühen ihrer Unternehmen und Gemeinden beobachten. Da dies perfekt mit der Mission von Oikocredit übereinstimmt, Organisationen zu finanzieren, die die Lebensqualität wirtschaftlich benachteiligter Menschen und Gemeinschaften nachhaltig verbessern, arbeitet Oikocredit bereits seit 2016 mit Ivoire Coton zusammen.

Prevost Kla, Equity Officer bei und Vertreter von Oikocredit im Vorstand von Ivoire Coton, erklärt: „Ivoire Coton stellt das Wohlergehen der Bäuerinnen und Bauern in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit, ganz im Einklang mit seiner Mission. Die Nachhaltigkeit des Unternehmens geht Hand in Hand mit der Verbesserung des Lebensstandards der Bauern und Bäuerinnen. Ivoire Coton setzt sich daher für die Entwicklung der Landwirt*innen ein und ist ständig bestrebt, die ländlichen Gemeinschaften bestmöglich zu unterstützen.“

« Zurück

Kontakt

Oikocredit Förderkreis Norddeutschland e.V.
Georgsplatz 1
20099 Hamburg
workT: +49 40 9436 2800

Bleiben Sie auf dem Laufenden